ELTERNSCHAU

ein polychromes Triptychon aus Theaterstück, Ausstellung und Fotografien

Die ELTERNSCHAU feierte 2016 Premiere und ging jüngst ins dritte Spieljahr im Theater im Pumpenhaus Münster. Zudem wurde die Inszenierung im Rahmen der moNOkultur – Veranstaltungsreihe „WILDWUCHS Freie Szene Münster“ und als Gesamtprojekt im Rahmen der LWL Fachtagung „Familienbilder“ in Münster gezeigt.

Die Ausstellung zur ELTERNSCHAU wurde bis ins Jahr 2019 vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) im Foyer seines Landeshauses in Münster gezeigt.

Die ELTERNSCHAU ist entstanden in Koproduktion mit dem Theater im Pumpenhaus Münster und in Kooperation mit der Fachhochschule Münster / Fachbereich Design (MSD – Münster School of Design) und der HFS Ernst Busch Berlin / Studiengang Zeitgenössisches Puppenspiel.

 

***INTERNATIONALE GASTSPIELE IN PLANUNG (CH, NL, AT)***

                                                                                                        Pandemiebedingt verschoben

 

Die Inszenierung

Mit dem Begriff Gartenschau verbinden sich Assoziationen von blühenden Parklandschaften, gebuchsbaumten Stadträndern und Tulpenmeeren. Und was hat es mit der ELTERNSCHAU auf sich? Anschauungsobjekt in diesem theatralen Biotop ist die Gattung Eltern. Goldgräbergleich wird mit bloßen Händen nach dem vermeintlichen Glück der Elternschaft gebuddelt und in der Tiefe gescharrt. Im Spannungsfeld zwischen Seligkeit, Erfüllung, den Tücken der eigenen Ansprüche und vorhöllischer Erschöpfung, tut sich das wahre Leben auf. Inklusive der Blessuren und Abgründe im Kosmos von Brutpflege und Aufzucht. Im experimentellen Spiel mit idealtypischen Situationen, als auch ungeschönten emotionalen Grenzgängen, schöpft Regisseurin Silvia Jedrusiak mit ihrem internationalen Ensemble aus dem Vollen des Elterndaseins. Es entstehen sinnliche Bilder, die sich nicht scheuen, auch die brachialen Gefühle und Energien von Eltern und Kinderlosen blank zu ziehen.

Das Melodram der Selbstzerfleischung, das Zerren und Ringen darum, selber noch zu wissen, wie man heißt, der ersehnte Luxus, alleine atmen zu dürfen, der Stolz auf das selbst erzeugte, natürlich prächtige Kind, engelsgleich – wenn es denn mal schläft….. .

In dieser Inszenierung, die exemplarisch den Blick freischaufelt auf die Ambivalenzen des vielgepriesenen Elternglücks, agieren zwei Physical Theatre-Darsteller, eine Maskenspielerin und ein Schauspieler. Die ELTERSCHAU versucht sich im künstlerischen Kalibrieren des tapferen Weiterliebens, trotz Eingeständnis der eigenen Fehlbarkeit.

Ein tragikomischer, befreiender und packender Ritt ins Elterndasein.

Mit: Carola Bärtschiger, Gloria Iberl-Thieme, Matthias Maat, Stefan Názay Regie/Konzept/Produktionsleitung: Silvia Jedrusiak, Dramaturgie: Peter Wallgram Regieassistenz: Janna Grasemann, Mareike Fiege Choreografie: Christina Flick, Judit Abegg, Musik: Ata Güner Bühne: H2S2 Kostüme: Elisa Pelkmann Maskenbau: Judith Mähler Lichtkonzept: Johannes Sundrup PR: Rita Roring Fotos: Erich Saar Projektbegleitung: Monika C. Müller Dank an: Die Forschungsgruppe (siehe Programmheft) Eine Produktion von: Silvia Jedrusiak

in Koproduktion mit: Theater im Pumpenhaus
in Kooperation mit:
Fachhochschule Münster / Fachbereich Design (MSD – Münster School of Design) und der HFS Ernst Busch Berlin / Studiengang Puppenspiel

Förderer: Kulturamt der Stadt Münster, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen

Unterstützt von: dm (Drogeriemarkt), Cibaria, Kreativ-Haus e.V., Gartencenter Schrieverhoff

Presse

WN, 30.09.2016:

„Ängste, Unsicherheit, Aggression, aber auch Liebe und Freude kommen in diesem Theaterstück ausdrucksstark auf die Bühne.“(…)

„Wie sehr sich die Wahrnehmung von Kindern und Erwachsenen unterscheidet, wird quasi mit Händen greifbar.“ (…)

„Selten liegen Freud und Leid so nah beieinander und sind darüber hinaus noch von öffentlichem Interesse. Regisseurin Silvia Jedrusiak spiegelt dies in ihrer „Elternschau“ auf vielfältige Weise.“ (…)

„Ein originelles Kunst-Stück, wohltuend ironisch und ganz nah dran.“ (…)

Zuschauerstimmen

Die Ausstellung zur ELTERNSCHAU

thematisiert die Frage, ob es eine Anleitung für perfektes Elternsein gibt, wie es in vielen Elternratgebern suggeriert wird. Durch den Vergleich des Wachstumszyklus einer Tomatenpflanze mit den Lebensphasen, die Eltern durchlaufen, wird dem Besucher ein erster Einstieg in die Thematik gegeben. Jede Phase hat ihre eigenen Anforderungen und Schwierigkeiten, Faktoren wie Zeit, Familie und Beruf, Selbstverwirklichung, Selbst- und Fremdbilder, Partnerschaft, Scheitern und Grenzerfahrungen spielen eine Rolle. Der Besucher wird teilweise interaktiv dazu aufgefordert sich mit Wunsch und Realität des Elternseins auseinanderzusetzen.

Die Fotografien zur ELTERNSCHAU

unter diesem Titel wird eine umfangreiche fotografische Sammlung verschiedenster Elterntypen gezeigt. In Anlehnung an die Form des klassischen »Herbariums« soll eine Vergleichbarkeit der verschiedenen Realitäten und Lebensentwürfe verdeutlicht werden.

Dokumente